An diesem Wochenende wurde unter Fußballfreunden viel diskutiert. Leider in die falsche Richtung: Regelkonform oder nicht ist beim so genannten Phantomtor nämlich gar nicht die Frage! Kein noch so unsachverständiger Sachverständiger wird ernsthaft glauben, die FIFA und mit ihr der sich sehr fein aus dem Spiel haltende Deutsche Fußballbund (DFB) würde die Schiedsrichterhoheit auf dem Platz untergraben. Dafür gibt es gewichtige Gründe, die wir hier nicht erörtern werden.
Was alle Diskutanten aber links liegen lassen, wie einen Haufen Hundscheiße, ist das Thema Fairness. Weshalb hat keiner der Spieler die Hand gehoben, eingegriffen oder zumindest einen Zweifel geäußert, ob das ein reguläres Tor war? Die, die sonst doch alles kommentieren. Hmm? Selbst nach Rücksprache mit seinem Manager hat der Phantomtorschütze Kießling nur ein laues Statement auf den Lippen, wie sonst nur Angela Merkel nach einer erneuten Regierungspanne.
Ich weiß, ich weiß, der Spieler, der Zweifel angedeutet hätte, wäre unten durch gewesen, weil die Welt nun mal so ist. Vorteile muss man wahrnehmen, koste es, was es wolle. Die Welt ist nicht Bühne sondern Kriegsschauplatz. Und deshalb stellt sich selbst so eine Ikone des Menschlichen, des Emotionalen wie Rudi Völler hin und sagt im besten Parteigeschwafel, alles sei sehr unglücklich. Mein Sportgott, wer könnte der Fairness eine klareren Dolchstoß verpassen?